Sommerferien 2006

Leider haben wir die Farbmenge, die benötigt wird, völlig unterschätzt und müssen laufend Lack nachkaufen. Auch die vielen Kleckse, Schweißtropfen, unbeabsichtigten Fußabdrücke und Fliegerln, die am frischgestrichenen Kat hängen bleiben, erschweren ein zügiges Weiterkommen. Die permanente Gewittergefahr ist eine weitere Belastung.

Schlussendlich erstrahlt unsere „Sleipnir2“ aber in blendendem Weiß, und – wenn man nicht allzu genau hinsieht – können wir mit unserer Arbeit zufrieden sein.

In der Zwischenzeit sind auch unsere zwei neuen Heckkörbe geliefert worden, die von einem Schweißer angefertigt wurden. Die Montagearbeiten gestalten sich allerdings als ziemlich mühsam, aber nach mehreren Versuchen und Flüchen halten sie jetzt bombenfest an unserem Heck – gut Ding braucht eben Weile. Von nun an können wir endlich unseren Dinghimotor daran fixieren und müssen ihn nicht – wie bisher – in einer Heckluke verstauen.

Zwei weitere Neuanschaffungen, die wir über den Winter in Auftrag gegeben hatten und die jetzt geliefert werden, sind ein durchgelattetes Großsegel (37 m2) und eine Genua (29 m2).

Mit 26 m2 mehr Segelfläche als bisher steht dem Brechen von Geschwindigkeitsrekorden nichts mehr im Wege.

Nachdem Wolfgang eine neue Salzwasserpumpe und einen neuen Gasherd mit Backrohr eingebaut hat, Evi alle Holzleisten gestrichen und alle Fender gereinigt hat, 13 Wespennester vernichtet wurden, über 100 Wanzen aus allen erdenklichen Hohlräumen entfernt wurden, ist „Sleipnir2“ nun zum Kranen bereit.

Nach drei Wochen intensiver Arbeit an Land freuen wir uns, endlich wieder ins Wasser zu kommen – das Element, in dem wir uns und unser Schiff sich am wohlsten fühlen.

Während unseres vierwöchigen Törns durch die nördliche Adria werden in den verschiedensten Buchten weitere Vorbereitungen zur Optimierung unseres Schiffs getroffen. Wir suchen auch nach den günstigsten Stau- und Bunkervarianten hinsichtlich unserer bevorstehenden Reise.

Durch die anhaltende instabile Wetterlage im August fällt uns die Entscheidung leicht, früher als geplant in die Marina Stella zurückzufahren, um weitere Arbeiten am Kat in Angriff zu nehmen.

Wir beginnen mit dem Ausmalen des Innenbereichs nach Evis Design und verpassen dem Deck den letzten Anstrich, diesmal  mit Granulat um einen besseren Halt zu gewährleisten.

Am Ende der letzten Woche können wir uns kaum mehr am Schiff bewegen, ohne in frische Farbe zu steigen. Da die Küche mittlerweile unbetretbar ist, sind wir gezwungen den Kühlschrank eines anderen unbewohnten Katamarans zu verwenden (unter dem wir auch unsere Mahlzeiten einnehmen).

Nach insgesamt fünf Wochen aufreibender Arbeit am Schiff freuen wir uns zum ersten Mal wieder auf unseren geregelten Schulalltag und treten unsere Heimreise nach Österreich an.