Ceuta bis Teneriffa

Erst am Nachmittag kentert der Strom, und wir werden – von Delphinen begleitet – vorbei am Kap Espartel in den Atlantik gespült.

Nach zwei Leichtwindtagen wechselweise unter Motor und Spinnaker kommt der angekündigte Nordostwind auf. Der maritime Amateurfunk Intermar kündigt „Sleipnir2“ 3,5m hohe Wellen und eine „Rauschefahrt“ zu den Kanaren an. Von der Funkstation in Hamburg sehen die Wellen vermutlich kleiner aus… wir könnten auch nur mit dem Mast fahren. Mitte der Woche nehmen wir auch Funkkontakt mit der Legende Herb Hilgenberg auf, er hat aber nur ’very light copy on you, „Sleipnir“ – but head west’.

Obwohl wir anfangs gut in den Wach- und Schlafrhythmus finden, macht es der Seegang schwer, entspannende Körperstellungen einzunehmen. Es wird auch schnell klar, dass wir Evis Geburtstag in Teneriffa nachfeiern werden müssen. Sie lässt es sich allerdings nicht nehmen, ein original britisches Frühstück mit baked beans on toast zu zaubern.

Für den Tag der Ansteuerung bekommen wir ungünstige aber leichte Windbedingungen vorhergesagt. Wir holen über E-Mail noch zusätzliche Informationen bei Freunden ein. Uli, TO – Stützpunktleiter in Hierro, Robert, Weltumsegler auf der „Idemo“, und Funkguru Herbert reagieren schnell und engagiert und füttern uns mit Wetterinformationen – danke nochmals!

Beim Einlaufen in die Marina del Atlantico werden am Pier für uns erst noch die Klampen befestigt – nach sechs Tagen und acht Stunden kommt es auf zwei Warteschleifen nicht an. Am folgenden Tag ist Feiertag, und wir sind in unserem Tatendrang ein wenig gebremst – Wäsche waschen duldet allerdings keinen Aufschub, einige von Wolfgangs Kleidungsstücken sind „kontaminiert“ – Evi ist fassungslos.

Am gleichen Pier liegt die V60 Rennyacht „Venom“ mit vier Österreichern als Crew. Für uns ist es ein schönes Gefühl, vertrauten Dialekt zu hören: „Bist du a Österreicher?“ – „Eh kloar, servas, i bin da Hans.“